Der Parasit
„Der Parasit“, Friedrich Schillers freie Übersetzung eines Lustspiels von Louis-Benoit Picard, wurde inszeniert von Philip Tiedemann.
Besetzung: Dejan Bućin (Karl Firmin), Alexander Ebeert (La Roche), Roman Kaminski (Firmin), Roman Kanonik (Robineau), Michael Kinkel (Selicour 7), Peter Luppa (Selicour 8), Uli Pleßmann (Selicour 2), Marko Schmidt (Selicour 5), Stephan Schäfer (Selicour 4), Andreas Seifert (Michel), Norbert Stöß (Narbonne), Laura Tratnik (Charlotte), Axel Werner (Madame Belmont), Thomas Wittmann (Selicour), Mathias Znidarec (Selicour 3) und der Musiker Peer Neumann
Inszenierung: Philip Tiedemann
Bühne: Etienne Pluss
Kostüme: Stephan von Wede
Musik: Jörg Gollasch
Schillers Gespür für Kolportage paart sich mit französischem Esprit und Musikalität. Aus Picard wird Schiller und aus einer Salonkomödie des ausgehenden 18. wird ein politischer Krimi des beginnenden 19. Jahrhunderts. Ein neuer Minister ist ins Kabinett berufen und tritt sein Amt an – Grund für die Ministerialbeamten, sich ihm als unentbehrlich darzustellen. Wer nach oben will, biedert sich an, zeigt sich eifrig, macht sich wichtig. List, Intrige, Lüge oder, anders gesagt, Manipulation, Networking, Mobbing sind die Mittel, um die eigene Karriere auf Kosten anderer voranzutreiben. Inkompetenz im Regierungsbetrieb geht rücksichtslos vor. „Die kriecherische Mittelmäßigkeit kommt weiter als dasgeflügelte Talent, der Schein regiert die Welt – und die Gerechtigkeit ist nur auf der Bühne“ schreibt Schiller. Am Ende verfängt sich der Parasit in den eigenen Fallen. Ein kabinettreifes Lehrstück über Karrieristen.
Die Preisverleihung fand am 16. Januar 2011 im BERLINER ENSEMBLE im Anschluss an die Vorstellung statt.