4. LANGE NACHT DER OPERN UND THEATER in Berlin
Sonnabend, 28. April 2012 19.00 bis 1.00 Uhr
„Etwas Schönes mit Freunden erleben“… war bei einer Umfrage im letzten Jahr der am häufigsten genannte Grund, die Lange Nacht der Opern und Theater zu besuchen. In dieser Stimmung erkundeten wie in den Vorjahren Tausende von Besuchern 57 teilnehmende Bühnen in einer wundervollen lauen Sommernacht.
Diesmal waren erstmals zwei Zentren eingerichtet, an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz und an der Schaubühne am Lehniner Platz. Pünktlich um 18.30 Uhr starteten hier sowie am Gleisdreieck und am Hermannplatz die ersten Shuttle-Busse auf insgesamt 8 Routen.
Die Atmosphäre war entspannt, besonders zum Auftakt gab es auch Schlangen vor den Theatern, die sich rasch auflösten. Viele Bühnen boten Ausblicke auf kommende Produktionen.
Besonders gefragt war die Preview zur Premiere von Monteverdis Oper „L’Orfeo“ im HAU I mit der Elektropunkerin Peaches in der Titelrolle. Andererseits zogen Publikumsdauerbrenner wie die stets ausverkaufte „Spanische Fliege“ in der Volksbühne viel Publikum an. Großen Andrang gab es auch in der Komischen Oper, wo die legendäre Carmen-Inszenierung in Ausschnitten präsentiert wurde und am späteren Abend das Staatsballett Berlin zu Gast war. Vladimir Malakhov leitete persönlich das Training zum Zuschauen. Die zahlreichen Musicalfans zog es ins Stage Theater des Westens, wo die Vampire stündlich und fünfmal in Folge tanzten.
Wie in den Vorjahren stießen die Programme der Ausbildungsstätten für künftige Schauspieler, Tänzer und Artisten auf erfreulich großes Interesse. Erneut war die Staatliche Ballettschule ein Publikumsmagnet. In der benachbarten Staatlichen Artistenschule konnten Höchstleistungen in Äquilibristik, Jonglage und Luftakrobatik bewundert werden. Junge Artisten dieser Schule stellten sich auch an einem ganz neuen Bühnenort, dem Kühlhaus am Gleisdreieck vor. Insgesamt waren neun Bühnen, verteilt über die ganze Stadt, zum ersten Mal dabei, darunter das Theater unterm Turm mit einer „Karl Valentin Revue“ und das Theater Aufbau Kreuzberg. Das neue Kreativzentrum am Moritzplatz gab Einblicke in die nächste Spielzeit mit einer bunten Mischung aus Performance, Tanz und Musik. Diese Mischung schätzen Besucher an der Langen Nacht besonders, und viele Bühnen boten daher auch Lesungen, Konzerte und andere Aktionen an, wie das Theater an der Parkaue mit einem großen Theaterflohmarkt. Wetterbedingt waren alle Bühnen mit Gärten, Höfen oder Rasenflächen in der Nähe im Vorteil, einige spielten auch draußen, die Brotfabrik zeigte z.B. vor dem Haus Ausschnitte aus Stücken von Lothar Trolle. Die treuen Anhänger von Varieté, Kleinkunst und Kabarett kamen im Theater im Palais, im Chamäleon, in der Distel oder bei den Stachelscheinen voll auf ihre Kosten. In der Bar jeder Vernunft sorgten „Muttis Kinder“ im Wechsel mit der Entertainerin Gayle Tufts für Warteschlangen.
Für Familien, Kinder und Jugendliche gab es an vielen Bühnen spezielle Programme mit Zauberei, Zirkus, Flohmarkt, Mitmachtheater, Puppen- Figuren- und Marionettentheater wie auch Schauspiel. Die Familien-Programme bereits ab 16 Uhr an sieben Bühnen waren gut nachgefragt. Die Abschlussparty in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz war ab Mitternacht gut gefüllt und ging bis in den frühen Morgen.
Die TheaterGemeinde Berlin war als Hauptsponsor der Langen Nacht der Opern und Theater wieder mit ihrem Promotion Team in der Stadt unterwegs. Es gab viele interessante Begegnungen mit theaterbegeisterten Berlinerinnen und Berlinern und Gästen der Stadt.